Von einem besserwisserischen und vorlauten Journalisten im Interview genervt, beginnt der 122-jährige Jack Crabbe (Dustin Hoffman), die Geschichte seines abenteuerlichen Lebens zu erzählen. Auf dem Treck in den Westen wird seine Familie von Cheyenne umgebracht, der zehnjährige Jack wird von Pawnees aufgenommen, wächst als Indianerjunge auf und erhält den Namen 'Little Big Man'. Häuptling Old Lodge Skins (Chief Dan George) behandelt ihn wie einen eigenen Sohn. Mit 16 Jahren bringen Soldaten Jack zurück zu den weissen Siedlern, bei denen er eine christliche Erziehung erhalten soll. Mrs. Pendrake (Faye Dunaway), die attraktive Ehefrau des Predigers, raubt Jack allerdings rasch den Glauben an das Gute im Menschen. Weitere Erfahrungen sammelt Jack mit dem Schwindler und Quacksalber Merriweather (Martin Balsam), später landet er wieder im Indianerlager, wo er eine eigene Familie gründet. Doch die Zeit der Indianerkriege ist solchen Plänen nicht förderlich – die Kriegsgurgel General Custer (Richard Mulligan) zerstört die Idylle. Auf Jacks langem Lebensweg wechselt er noch mehrmals die Seiten und trifft dabei mit einigen wichtigen Gestalten der amerikanischen Geschichte zusammen – doch diese Geschichte ist nicht immer jene, welche in den Büchern steht und welche sein Interviewer kennt. Arthur Penns epischer Western beruht auf dem Bestseller-Roman von Thomas Berger. Er zeichnet – oft skurril übersteigert und mit schwarzem Humor – ein Bild jenseits aller romantischen Verbrämung und historischen Glorie. Ob der schwadronierende Jack Crabbe tatsächlich ein verkannter Westernheld ist oder einfach ein einfallsreicher Lügner, lässt der Film dabei offen. Zur Zeit seiner Entstehung eher ungewohnt war die ungeschönte Darstellung des Schicksals der amerikanischen Ureinwohner.
Cast
Dustin Hoffman, Faye Dunaway, Martin Balsam, Chief Dan George, Richard Mulligan, Jeff Corey, Aimée Eccles
Regie
Arthur Penn
Drehbuch
Calder Willingham
Hintergrundinfos
Ein 121jähriger Veteran der Indianerkriege erzählt sein abenteuerliches Leben bei Indianern und Weissen. Aus der Sicht eines Beteiligten gesehen, versucht der interessante wie ironische Film, die sonst von Legenden umrankte amerikanische Pionierzeit zu entmythologisieren und liefert durch den Zwiespalt zwischen Legende und Fakten erhellende Einblicke. Ein perfekt inszeniertes Epos; getragen von einem glänzenden Hauptdarsteller (Lex. des Internat. Films).